Wird Schloss Übigau Schokoladenzentrum?

Eigentümerin Ingrid Schinz sucht Ideen für eine künftige Nutzung der 284 Jahre alten Anlage.

Nach jahrelangem Leerstand und Verfall kommt jetzt immer mehr Bewegung in den Problemfall Schloss Übigau. Eigentümerin Ingrid Schinz lässt sich Konzepte für eine künftige öffentliche Nutzung der Anlage am Übigauer Elbufer entwerfen. Neun Gruppen von Studenten der Wirtschaftswissenschaft an der Dresdner Hochschule für Technik und Wirtschaft machten sich an die Arbeit. Vier davon durften ihre Ergebnisse inzwischen vorstellen.

„Es wurde als Lustschloss gebaut“, sagte Student Robert Berger bei seiner Präsentation. „Also soll es auch künftig mit Sinnlichkeit und Genuss zu tun haben. Wir stellen uns ein Schokoladenschlösschen vor.“ Ein großer Schokoladenbrunnen soll demnach den Eingangsbereich zieren und auf das Thema einstimmen.

Im Erdgeschoss und sommers auch im Garten gäbe es den süßen Stoff in allen Varianten zu genießen. In einer gläsernen Schauwerkstatt könnten die Besucher die Herstellung von Pralinen beobachten. Für Gruppen würden Workshops zur Produktion angeboten. Und schließlich könnten die kleinen Köstlichkeiten auch als Eigenmarke verkauft werden. So gäbe es gleich drei Einnahmequellen: Café, Kurse und Verkauf.

Ina Gleichmann und Kommilitonen knüpfen ebenfalls an die Geschichte des Baus von 1726 an. Sie schlagen vor, dort ein Rokoko-Zentrum einzurichten, um das Lebensgefühl dieser Epoche von 1720 bis 1775 noch einmal vorzuführen.

Anja Bussmann, Florian Zöllner und andere halten das Schloss für das beste Ambiente für eine Tanz- und Musikschule. Im Erdgeschoss bekämen die Tänzer Spiegel an die Wände der Übungsräume. Unter dem Dach gäbe es kleine Räume für Instrumentenproben. Der große Saal im Obergeschoss böte Raum für Aufführungen. Eher Ateliers für Künstler will dagegen eine vierte Gruppe einrichten lassen. Alle setzen übrigens darauf, dass die Sommerwirtschaft weiterläuft.

Auch die übrigen Entwürfe werden noch einmal hinzugezogen, sagte Professor Torsten Gonschorek, der die Arbeiten beaufsichtigt. Darunter befinde sich auch ein Plan für Büronutzung. Vor zehn Jahren hatte die Familie Schinz das Anwesen gekauft. Danach verfiel es immer weiter. Ab 2005 lief eine Bürgerinitiative dagegen Sturm. Prominente setzten sich schon für den Rückkauf der Immobilie durch die Stadt ein. Die erteilte Auflagen zur Sicherung des Denkmals.

Inzwischen hatten die Schinzens die Einrichtung der Sommerwirtschaft im Garten erlaubt. Die Bürgerinitiative wurde von einem Förderverein abgelöst. Und es wurden erste Sanierungsarbeiten an dem Gebäude vorgenommen. (Stefan Rössel)

Quelle: SZ-Online: Wird Schloss Übigau Schokoladenzentrum?

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Datum: Freitag, 5. November 2010 0:23
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