Dresden schaut in die Röhre

Die Technik im Waldschlößchen-Tunnel ist weitgehend installiert. Doch die unterirdische Straße wird wohl namenlos bleiben.

Das knapp 750 Meter lange Tunnelsystem am Waldschlößchen ist weitgehend fertiggestellt. Der letzte Beton wurde kürzlich vorm Portal des Haupttunnels unterhalb der Bautzner Straße eingebaut. „Anfang kommenden Jahres sollen die letzten Montagearbeiten abgeschlossen sein“, sagt Bauoberleiter Hans-Joachim Kummert, der vor Ort Details erläuterte.

Die Tunnel: Kameras schon mit der Zentrale verbunden

„Der Tunnelbau ist in den vergangenen Wochen ordentlich vorangegangen“, so Kummert. Vor allem waren Monteure im Haupttunnel, der östlichen Ausfahrtsröhre und dem westlichen Zufahrtstunnel aktiv. Die Technik ist zu über 90 Prozent installiert. Kürzlich wurde der letzte der 19 Lüfter montiert, die künftig für Frischluft in den Röhren sorgen werden. Eingebaut und an die Überwachungszentrale auf der Lohrmannstraße angeschlossen sind auch die Videokameras. Neben der Fahrbahn sind LED-Leuchten installiert, die zusätzlich den Fahrbahnrand markieren.

Die Benennung: Kein Name für Tunnel am Waldschlößchen

Zwar prangt auf gelben Plasteschildern in den Hauptröhren der Name „Waldschlößchentunnel“. Doch offiziell wird er so künftig nie auf Karten ausgewiesen. „Tunnel werden grundsätzlich nicht offiziell benannt“, erläutert Helmut Krüger. Als Chef des Vermessungsamtes ist er dafür zuständig. Brücken erhalten hingegen Namen. Insgesamt gibt es in Dresden bisher sechs Tunnel. Bezeichnungen wie „Bramschtunnel“ seien jedoch nicht offiziell.

Die Sicherheitstests: Noch vor der Eröffnung Brandversuch

Auf Sicherheit werde im Tunnelsystem größter Wert gelegt, betont Kummert. Dafür gebe es viele technische Einrichtungen. So sind alle zehn Meter Rauchmelder und andere Messgeräte installiert. Auch Notrufsäulen und Absperrschranken vor den Tunnelportalen stehen bereits. Sie schließen sofort automatisch die Zufahrten, wenn die Technik einen Brand meldet.

Getestet wird der Ernstfall erst vor der Eröffnung. Die Brückenübergabe ist für Oktober 2012 geplant. Kurz vorher wird ein Brand simuliert, bei dem die Funktion der Lüfter und aller Sicherheitseinrichtungen getestet wird. Später wird sie noch einmal bei rollendem Verkehr überprüft.

Die Zugänge: Fahrstuhl von Bushaltestelle zum Bautzner Ei

Sichtbare Konturen haben die Wege für Radfahrer und Fußgänger rings um das Tunnelportal unterm Bautzner Ei angenommen. Für Fahrgäste gibt es von der künftigen Bushaltestelle an der Brücke zwei Wege hinauf – über eine Treppe und einen Fahrstuhl. Der ist fertig, muss nur noch vom TÜV überprüft werden, so Kummert. An beiden Seiten des Tunnelportals werden künftig Verbindungen vom Körnerweg hinaufführen. Für Radfahrer sind schon Serpentinen angelegt. Im Frühjahr werden sie noch asphaltiert. „Die alten Wege werden alle mit einem Kiesbelag wiederhergestellt, auch der zum Pavillon“, sagt er.

Der neue Platz: Blick auf Brücke und Dresdens Altstadt

Über dem Tunnelportal sind die Bauleute dabei, einen Platz zu gestalten. „Das wird der neue Balkon Dresdens“, erklärt Kummert. Auch wenn manche Besucher mit gemischten Gefühlen hinabblicken werden. Denn dort bietet sich künftig nicht nur der Blick zur Altstadt, sondern auch zur umstrittenen Brücke. Die Fläche ist gepflastert, Mauern sind mit Sandstein verkleidet. Dort werden noch Bänke aufgestellt und Bäume gepflanzt.

Quelle: http://www.sz-online.de/Nachrichten/Dresden/Dresden_schaut_in_die_Roehre/articleid-2950126

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Datum: Mittwoch, 4. Januar 2012 15:06
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