140-Meter-Stahlbrücke wird über die Elbe schwimmen

Das komplette Mittelstück der Waldschlößchenbrücke wird am Altstädter Ufer bis zum Jahresende montiert.

Am Johannstädter Elbufer haben die Monteure die ersten Stahlteile der Waldschlößchenbrücke zusammengefügt. Zuvor waren sie vom 600-Tonnen-Raupenkran auf Stützen gehievt worden. „Jetzt werden die seitlichen Kragträger montiert“, erläutert Baubürgermeister Jörn Marx (CDU). Er lässt es sich nicht nehmen, im Wochenrhythmus mit Bauoberleiter Hans-Joachim Kummert auf der Großbaustelle den Fortschritt der Arbeiten zu überprüfen.

Schweiss-Erfahrung aus Kiel

Der Anblick der Stahlteile erinnert Marx an seine Jugendzeit in Kiel. „Da habe ich nebenbei auf der Werft gearbeitet“, sagt er. Sein damaliger Schweißschein A würde für die komplizierten Arbeiten an dieser gewaltigen Unterkonstruktion aber nicht ausreichen. Sein Job ist es jetzt, über die Pläne genau im Bilde zu sein. Die erläuterte er mit Kummert der SZ.

StahlTeile werden montiert

Die Unterkonstruktion der Waldschlößchenbrücke nimmt am Johannstädter Montageplatz Konturen an. Die beiden Längs- und der gewaltige Querträger sind bereits zusammengebaut. Sie sind in diesem Monat mit zwei Schwertranporten aus Belgien angerollt.

Derzeit werden die Seitenteile angebaut, über denen künftig die Rad- und Gehwege auf der Stahlbetonplatte verlaufen werden. „Vier Farbschichten werden auf dem Stahl aufgebracht“, erläutert Marx. Nur dort, wo die Schweißnähte gezogen werden müssen, fehlt noch Farbe.

Die nächsten Teile aus dem nordbelgischen Stahlwerk Buyck rollen erst Mitte August auf Tiefladern an. Die Monteure nutzen die Zeit, um die Hilfsstützen für den Bogen zusammenzubauen. Dieser soll ab September montiert werden.

1500-Tonnen-Teil rollt

Das sogenannte Stromfeld mit dem Bogen wird bis Jahresende komplett am Johannstädter Elbufer zusammengebaut. Dieses 140 Meter lange und 1500 Tonnen schwere stählerne Mittelstück soll Anfang 2010 im Ganzen in seine endgültige Position gebracht werden.

Das geschieht wie folgt, erklärt Bauoberleiter Kummert: Die komplette Stahlkonstruktion wird von zwei Hubtürmen mit einer Art Falschenzug mit Stahllitzen angehoben. Die Türme stehen auf zwei Stahlbetonfundamenten, von denen das zweite schon gebaut wird.

Ist das geschehen, rollen zwei Kamag-Spezialtransportwagen unter das 1500-Tonnen-Brückenteil. Sie haben ein großes Fahrwerk, das Tiefladern gleicht. An einem Tag sollen sie das Stromfeld in Richtung Elbe rollen. Das eine Ende wird auf ein Hilfsgerüst geschoben, das auf zwei Pontons schwimmt.

Rohbau steht Anfang 2011

An einem weiteren Tag wird das gewaltige Stahlteil, getragen von Kamag-Tranporter und Pontons Meter für Meter so weit befördert, bis es die Elbe überspannt. 30 Meter geht es dann noch stromauf bis zur Brückenachse. Dort wird es dann weitermontiert.

Bereits im Oktober wird die Montage der stählernen Vorlandbrücke am Neustädter Elbufer beginnen. Auf der Altstädter Seite soll deren Bau erst starten, wenn das Stromfeld steht. Die stählerne Brückenkonstruktion soll im Frühjahr 2010 fertig sein. Dann beginnt überm Strom abschnittsweise der Bau der Fahrbahnplatte. Anfang 2011 soll diese fertig sein und damit der Brücken-Rohbau stehen.

Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2224291

Autor:
Datum: Montag, 3. August 2009 10:46
Trackback: Trackback-URL Themengebiet: Dresden News

Feed zum Beitrag: RSS 2.0 Diesen Artikel kommentieren

Kommentar abgeben