Stadtrundfahrt mit Klick

Das Dresdner 3D-Modell ist in einer neuen Version im Internet präsent. Dort kann man schon jetzt in der Centrum-Galerie bummeln.

Bitte eintreten. Im aktualisierten dreidimensionalen Stadtmodell von Dresden können die Besucher schon knapp vier Wochen vor der Eröffnung durch die Gänge der Centrum-Galerie bummeln. Sogar die ungewöhnliche Wandgestaltung und Schriftzüge an den Geschäften sind gut erkennbar.

„Wir sind dankbar für die Unterstützung der Centrum-Galerie“, sagt Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU). Bei der Erarbeitung des virtuellen Stadtmodells sei die Stadt auf die technischen Daten und Fassadenansichten der einzelnen Gebäudebesitzer angewiesen.

Ebenso gut klappe auch das Zusammenspiel mit dem Freistaat. So sind nicht nur das Residenzschloss und der Zwinger detailgetreu im Stadtmodell zu sehen, sondern der Besucher kann sich gleich noch für eine Besichtigung der Gemäldegalerie entscheiden. „Wir hoffen, dass so der eine oder andere Tourist neugierig wird und nach Dresden kommt, um das Original zu sehen“, sagt Helma Orosz. Neben Berlin und Hamburg sei Dresden die einzige deutsche Stadt, die derzeit so ein attraktives Stadtmodell anbiete. Ähnlich wie bereits beim Themenstadtplan finden sich weiterführende Links zu Hotels, Sehenswürdigkeiten oder auch Behörden.

Google Earth-Plattform

Seit 2007 arbeitet Dresden an dem 3D-Modell auf der Internetplattform Google Earth. Jetzt habe die Stadt eine deutlich erweiterte und auf einen aktuellen Stand gebrachte Präsentation, informiert die Oberbürgermeisterin. Grundlage dafür ist die Luftbildkarte, für das das Vermessungsamt jährlich das Gebiet des 26er-Innenstadtringes überfliegen lässt.

„Google Earth Benutzer können mit diesen aktuellen Luftbildern den in Google Earth standardmäßig vorhandenen Bildbestand aus den Jahren 2002/03 überlagern“, erläutert Helmut Krüger, Leiter des städtischen Vermessungsamtes. Das aktualisierte Stadtmodell enthalte etwa 123000 Gebäude. Doch diese sehen erst einmal wie Klötzchen aus. Sie wurden entsprechend der Geschosszahl und dem Gebäudeumfang errechnet und sind so relativ ungenau.

In einer weiteren Ausbaustufe erhalten die Klötzchen Dachformen. Das habe die Stadt derzeit für etwa 50000 Häuser, 13000 davon in der Innenstadt, geschafft. 147 bedeutende Gebäude, wie die Frauenkirche und das Rathaus, weisen eine exakte Fassade und Dachgestaltung auf – auch wenn sie ein wenig an Legobausteine erinnern.

Dennoch erhalten sie einen hohen Wiedererkennungswert, findet Helmut Krüger. In letzter Zeit wurden 39 Architekturmodelle wie der Hauptbahnhof, die Centrum-Galerie und die Altmarkt-Galerie, das Kugelhaus und die neue Konzerthalle der Musikhochschule eingearbeitet.

Die meisten Fassaden sind kostengünstig mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft entstanden. Die Studenten erarbeiten die Fassaden, dafür stellt die Stadt Daten für die Ausbildung und Forschung zur Verfügung.

So habe Dresden letztlich nur einen Betrag im unteren vierstelligen Bereich für das 3D-Modell aufgewandt, erklärt Amtsleiter Krüger. Drei Mitarbeiter des Vermessungs- und des Stadtplanungsamtes sind mit dem Modell beschäftigt.

Die Dresdner Erfahrungen finden international Beachtung. So besuchte kürzlich der Chefentwickler der 3D-Software Autodesk aus den USA das Vermessungsamt.

3D-Plätze fürs Fußballstadion

Bisher klicken sich monatlich etwa 3000 Nutzer ein. Oberbürgermeisterin Orosz geht davon aus, dass es mit dem überarbeiteten Modell mehr werden. Und sie hat neue Pläne: Als Nächstes soll das Stadion eingearbeitet werden. „Dann wollen wir mithilfe des Modells Karten für die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft anbieten.“

Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2240672

Autor:
Datum: Montag, 24. August 2009 11:54
Trackback: Trackback-URL Themengebiet: Dresden News

Feed zum Beitrag: RSS 2.0 Diesen Artikel kommentieren

Kommentar abgeben