Montag, 29. Juni 2009 11:18
Am Sonnabend öffnete die Centrum-Galerie erneut für ihre künftigen Kunden. Ab dieser Woche nehmen weitere Mieter die neuen Ladenflächen in Besitz.
Sonnabend, 11 Uhr: Dafür, dass es noch nichts zu kaufen gibt in der Centrum-Galerie, ist der Ansturm bemerkenswert. Mehrere Hundert Neugierige drängen Richtung Haupteingang, nachdem Bauarbeiter die Metallzäune davor beiseite geräumt haben. „Wenn es künftig jeden Tag so aussieht, wären wir wohl sehr zufrieden“, sagt Managerin Antje Arnold.
Noch für rund zweieinhalb Monate ist Dresdens neuer Einkaufstempel eine Baustelle. Überall kahler Beton, von den Decken ringeln sich Elektrokabel, die Schaufenster sind stumpf vor Staub. Günter Thürbach ist trotzdem angetan, dass er an diesem Tag der offenen Tür einen Blick in den halbfertigen Komplex an der Prager Straße werfen kann. „Egal, ob Altmarkt-Galerie oder Waldschlößchenbrücke: Mich interessiert alles, was gebaut wird“, erklärt der 78-Jährige.
Da scheint er nicht der Einzige zu sein. Unter den Schaulustigen sind viele ergraute Häupter. Antje Arnold wundert das nicht. „Die Jungen kommen, wenn die Geschäfte öffnen“, sagt sie. Trotzdem flanieren an diesem späten Vormittag auch junge Familien mit Kindern durch die Gebäude. Viele kommen, um sich die neue Kindertagesstätte der Diakonie und den offenen Betreuungsbereich auf dem Dach anzuschauen. „Das ist eine super Idee, so was hat bisher gefehlt in Dresden“, lobt der Familienvater Sven Herrla. Leider darf sein zweijähriger Sohn Tim nicht auf dem Klettergerüst turnen. Prüfer müssen das Gerät erst noch abnehmen.
Die Nachfrage für die 30 Krippenplätze der Kita ist enorm. „Wir haben jetzt schon eine lange Warteliste“, sagt Leiterin Uta Gabsch. Anfang Juli werden die ersten Bestätigungen an die Erziehungsberechtigten verschickt. Ab 1. August kümmern sich sechs feste Mitarbeiter um die insgesamt 50 Kinder. Die Einrichtung öffnet damit rund anderthalb Monate früher als die Centrum-Galerie. Gedacht ist die Kita als Angebot an Eltern, die im Haus oder der Nachbarschaft arbeiten.
Für viele Beschäftigte der Firmen, die künftig einen Teil der Verkaufsfläche von 52000 Quadratmetern belegen werden, bleibt bis zum Eröffnungstag am 17. September noch allerhand zu tun. Manche Firmen suchen noch nach geeigneten Mitarbeitern. Einer davon ist Maik Erbling von der niederländischen Modekette „The Sting“. Er stelle weitere 15 bis 20 Teilzeitkräfte ein, sagt der Geschäftsleiter. „Wir suchen Leute mit Erfahrung.“
Das Centermanagement hat derweil ab dieser Woche täglich zwei bis drei Termine pro Tag anberaumt, bei denen Mietbereiche an die künftigen Nutzer übergeben werden. Das von Antje Arnold geführte Center-Management soll am 15. August umziehen. Was die Planung der nächsten Monate betrifft, denkt die 40-Jährige schon viel weiter voraus. „Wir haben gerade die Entwürfe für die Weihnachtsdekoration geprüft – da werden jetzt Aufträge ausgelöst.“
Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2194265